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Regelmäßige Lärmaussetzung zählt, nach dem Älter werden, zu den Hauptursachen für Hörverluste. Mitarbeiter, die in Lärmbereichen arbeiten und ihr Gehör währenddessen nicht schützen, werden auf Dauer Hörverluste erleiden.
Sind die Folgen bzgl. Lärm wirklich bekannt? Haben Sie Ihre Mitarbeiter bzgl. der Auswirkungen von Lärm aufgeklärt und auf den Schutz des Hörvermögens aufmerksam gemacht?
In den letzten 15 Jahren, hat sich in Deutschland und Europa der Anteil an Mitarbeitern, die einem starken Lärmpegel ausgesetzt sind, stark erhöht. Immer mehr Bereiche sind von Lärm betroffen, wobei die Bereiche Hoch- und Tiefbau sowie die Industrie immer noch an der Spitze liegen. Hier einen Überblick über die Situation in Europa:
Die direkten Auswirkungen von Lärm am Arbeitsplatz, die auch messbar sind, ist die Anzahl an anerkannten Fällen berufsbedingter Lärmschwerhörigkeit (BK 2301). Im Jahr 2016 wurden laut DGUV in Deutschland über 6.800 neue Fälle anerkannt. Der Gesamtbetrag der jährlichen Leistungen und Aufwendungen für Gehörschäden gemäß BK2301 schwankt von 1993 bis 2005 zwischen 160 und 170 Mio. Euro (s. "Dokumentation des Berufskrankheiten-Geschehens in Deutschland", DGUV, Juli 2008).
Weitere Auswirkungen, die von Lärm verursacht werden, ist die Anzahl an Arbeitsunfällen (Überhören von Warnsignalen, nachlassende Konzentration).
Lärm am Arbeitsplatz verursacht nervliche und/oder psychische Erschöpfung, sodass die Produktivität davon betroffen ist. In Frankreich beispielsweise schätzt man den Produktivitätsverlust bei 5 verlorenen Arbeitstagen im Jahr durch einen Mitarbeiter bei ca. 18 Millionen Euro. Auch wenn diese Schätzung nur Frankreich betrifft, so muss man jedoch auch dabei bedenken, dass in deutschen Unternehmen ebenfalls ein Produktivitätsverlust durch Fehlzeiten entsteht.
Abgesehen von sehr lauten Lärmaussetzungen, stellen sich Hörverluste eher langsam ein und haben Auswirkungen auf den gesamten Körper sowie auf den gesamten Alltag des Betroffenen.
Lärm ist nicht nur für das Gehör schädlich, sondern wirkt sich auf den gesamten Körper aus:
Auf sozialer Ebene können Hörverluste Folgendes bewirken:
Diese Folgen haben negative Auswirklungen auf das Leben und führen zu einer gewissen Einsamkeit, denn die Anstrengungen, einem Gespräch zu folgen oder sich zu verständigen, sind einfach sehr groß. Umgebungsgeräusche werden lästig, man wird genervt, sodass man im Alter sich immer mehr zurückzieht.
Lärmpegel zu erfassen und zu bewerten ist ein grundlegender Faktor bei der Bekämpfung von berufsbedingter Lärmschwerhörigkeit in Ihrem Unternehmen. Ohne diese Erfassung ist es nicht möglich, Risikoarbeitsplätze sowie Mitarbeiter, die einem erhöhten Lärmpegel ausgesetzt sind, zu identifizieren. Dies erschwert die erfolgreiche Durchführung Ihrer Maßnahmen gegen Lärm.
Die Bewertung von Lärmbereichen ist aus zwei Gründen unausweichlich:
Diese Bewertung gibt Ihnen eine Übersicht über die derzeitige Lärmsituation: wer muss wie lang und mit welcher Gehörschutzart vor Lärm geschützt werden?
Die Lärmbelastung am Arbeitsplatz ist für jeden Mitarbeiter gesetzlich geregelt:
Es gibt drei Möglichkeiten, die Bewertung von Lärmpegeln durchzuführen:
Das Schallpegelmessgerät wird für punktuelle Lärmmessungen bei gleichbleibendem Lärm eingesetzt. Hier wird der Schallpegel zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort gemessen. Bei der Messung wird das Schallpegelmessgerät mit ausgestrecktem Arm und auf Höhe des Ohres, der lärmausgesetzten Person, gehalten.
Das Dosimeter ist ein präziseres Messinstrument, um den Lärmpegel zu erfassen. Dieses leichte Gerät wird an einem Gürtel getragen und ist mit einem Mikrofon verbunden, das am Hemdkragen des Trägers befestigt ist. Das Gerät erfasst den Lärmpegel und berechnet anschließend die durchschnittliche Lärmbelastung. Diese Messmethode ist hilfreich, wenn die Dauer der Lärmaussetzung sowie der Lärmpegel an sich stark variieren bzw. wenn der Mitarbeiter regelmäßig seinen Arbeitsplatz wechselt.
Die Lärmkarte ist eine graphische Wiedergabe der Lärmpegel pro Lärmbereich. Es ermöglicht eine visuelle Bewertung der durchschnittlichen Lärmaussetzung und zeigt die Lärmquellen an.
Es können drei unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden, um das Risiko einer Lärmaussetzung für Ihre Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten:
Lärm an der Quelle zu verringern ist die erste Maßnahme, die durchgeführt werden muss, damit die betroffenen Mitarbeiter zeitgleich geschützt werden. Eine wirksame Methode ist beispielsweise die Kapselung von lauten Maschinen. Allerdings kann diese Maßnahme hohe Kosten verursachen bzw. aufgrund der baulichen Struktur etc. nicht durchgeführt werden. In diesem Fall ist die bessere Lösung: Sie versorgen Ihre Mitarbeiter mit einer individuellen Lärmlösung.
Ob es sich um Kapselgehörschutz, Einwegstöpsel oder Gehörschutz-Otoplastiken handelt: Ihren Mitarbeitern persönlichen Gehörschutz zur Verfügung zu stellen ist unbedingt notwendig, um das Hörvermögen zu erhalten.
Lesen Sie hier "Nach welchen Kriterien sollten individuelle Gehörschutzlösungen ausgewählt werden?"
Denn ein Gehörschutz ist nur dann wirksam, wenn er auch getragen wird. Aus diesem Grund ist es notwendig, Ihre Mitarbeiter über die Risiken von Lärm zu sensibilisieren und ihnen klar zu machen, dass ihr Gehör 100% der Zeit im Lärm geschützt sein muss. Dies ist eine gute Gelegenheit für Sie herauszufinden, aus welchem Grund die Gehörschützer nicht immer getragen werden:
Sie können ein Sicherheitsbewusstsein bei Ihren Mitarbeitern wecken, indem ihnen bewusst gemacht wird, wie gefährlich Lärm sich auf ihr Körper auswirken kann. Ihre Präventionskampagnen und die damit verbundenen Maßnahmen, die Sie durchführen werden, werden somit von Ihren Mitarbeitern umgesetzt und gehören somit zum Unternehmensalltag.
Bekämpfen Sie erfolgreich berufsbedingte Lärmschwerhörigkeit in Ihrem Unternehmen, indem Sie Ihr White-Paper "Die 6 wichtigsten Aspekte, um die Risiken von Lärm am Arbeitsplatz zu verstehen und zu bekämpfen" herunterladen.
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