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Der Kapselgehörschutz gehört ebenso wie die Einwegohrstöpsel und die angepassten Ohrstöpsel zu dem persönlichen Gehörschutz.
Definition Kapselgehörschutz: der Kapselgehörschützer besteht aus zwei ohrumschließenden Kapseln, die durch einen Kopfbügel miteinander verbunden sind.
Diese dämpfen die Umgebungsgeräusche und schützen so den Träger vor Lärm. Diese Art von persönlichem Gehörschutz hat einige Vorteile:
Angesichts dieser Vorteile ist es verständlich, dass sich so Viele für die Verwendung von Kapselgehörschutz in lärmintensiven Umgebungen jeder Art entscheiden, sei es im beruflichen Umfeld (Industrie, Metallbau, Luftfahrt, Bauwesen usw.) oder bei der privaten Nutzung (Jagd, Schießsport, Gartenarbeit, Heimwerken, Konzerte usw.).
Auch wenn diese Art von persönlichen Gehörschützern für den gelegentlichen Gebrauch ausreichend ist, so stößt der Kapselgehörschutz doch an seine Grenzen, wenn ein umfassender Lärmschutz für einen ganzen Arbeitstag erforderlich ist.
In unserem Blogartikel untersuchen wir, inwieweit der Kapselgehörschutz den wesentlichen drei Merkmalen gerecht wird, die eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) bieten muss, damit sie von Ihren Beschäftigten auch akzeptiert und getragen wird: Tragekomfort, Kommunikation und Individualisierbarkeit.
Ihre Angestellten werden eine unbequeme PSA nicht während des ganzen Arbeitstages tragen. Wenn Ihre Mitarbeiter die Kapselgehörschützer als unangenehm empfinden, besteht die Gefahr, dass sie ihren Gehörschutz abnehmen. Dadurch steigt die Gefahr von Hörverlust beträchtlich. Denn ein persönlicher Gehörschützer ist nur zu 100 % wirksam, wenn er durchgehend getragen wird.
In puncto Komfort stößt der Kapselgehörschützer schnell an seine Grenzen.
Passive Kapselgehörschützer bestehen meist aus Edelstahl, PVC und anderen widerstandsfähigen Materialien und wiegen je nach Schalldämmungsniveau zwischen 200 und 600 Gramm. Je höher die theoretische Schalldämmung ist, desto größer ist auch die benötigte Menge an isolierendem Schaumstoff oder Flüssigkeit und somit das Gewicht des Kapselgehörschutzes. Bei einmaliger oder kurzer Verwendung ist das Gewicht eher unerheblich, doch bei einem achtstündigen Arbeitstag ist das anders.
Sogenannte aktive Kapselgehörschützer sind mit mehreren Mikrofonen zur Verstärkung bzw. Verminderung von Umgebungsgeräuschen in Echtzeit ausgestattet und haben aufgrund dieser Technologie ein höheres Gewicht. Sie sind noch schwerer, wenn für die Kommunikation zusätzliche Mikrofone, Batterien usw. erforderlich sind.
Um einen wirksamen Schutz gegen Geräusche zu bieten, muss der Kapselgehörschutz einen konstanten Druck auf die Ohren ausüben. Schon die kleinste undichte Stelle beeinträchtigt die Wirksamkeit des Gehörschützers erheblich und erhöht so das Risiko einer Gehörschädigung. Aus diesem Grund ist es auch nicht empfehlenswert, einen Kapselgehörschützer über einer Mütze zu tragen.
Nach mehrstündigem Tragen dichter Kapselgehörschützer kann ein unangenehmes Druckgefühl in den Ohren auftreten. Das kann dazu führen, dass der Gehörschutz abgenommen wird, womit dann wieder das Risiko einer Hörschädigung besteht.
Der Schalengehörschutz wird häufig in extrem lauten Umgebungen eingesetzt. Er ist der einzige Gehörschutz, der als zusätzliche Dämmung verwendet werden kann, wenn ein doppelter Gehörschutz erforderlich ist. Das ist dann der Fall, wenn ein einzelner persönlicher Gehörschützer nicht ausreicht, um unter dem erlaubten Grenzwert von 80 dB(A) zu bleiben.
Allerdings können andere extreme Bedingungen wie große Hitze den Tragekomfort eines Schalengehörschutzes stark beeinträchtigen. Durch den hohen Anpressdruck der Ohrpolster bilden sich Feuchtigkeit und unangenehme Wärme. Schweißbildung macht es schwierig, den Kapselgehörschutz über längere Zeit zu tragen.
Die Möglichkeit, auch in lauter Umgebung zu kommunizieren, ist ein weiterer wesentlicher Faktor bei der Auswahl des besten Gehörschutzes für Ihre Mitarbeiter.
In diesem Bereich schneidet der Kapselgehörschützer schlecht ab.
Wie bereits gesagt, bietet ein Kapselgehörschutz eine Schalldämmung von 27 dB(A) bis 35 dB(A) und eignet sich somit zum Tragen in Umgebungen mit einem erhöhten Schallpegel. Ohne integriertes System, das die Stimmfrequenzen durchlässt, ist es schwierig, mit dem Kapselgehörschutz normal zu kommunizieren, ohne ihn abzunehmen oder ein Dämmkissen anzuheben.
Laut der Norm EN 458 verringert sich die Wirksamkeit eines Gehörschutzes um 25 %, wenn der Mitarbeiter ihn während seines achtstündigen Arbeitstages für 2 Minuten absetzt. Wird er dagegen für 2 Stunden ausgesetzt, beträgt der Wirksamkeitsverlust ganze 75 %!
Je nach beruflicher Tätigkeit kann das Nicht-Tragen eines Gehörschutzes - selbst für eine kurze Dauer - zu schwerwiegenden Folgen für das Gehör führen.
Hier als Beispiel der Bericht eines Mitglieds der Einheit „ERIS 35“, wo vor der Einführung des maßgefertigten Gehörschutzes von Cotral Lab Kapselgehörschützer beim Schießen verwendet wurden:
„Bei Schießübungen verwendeten wir zum Schutz unseres Gehörs Kapselgehörschützer. Allerdings kam es häufiger zu Problemen, wenn ein Schuss zum falschen Zeitpunkt abgegeben wurde. [...] Während einer Übung explodierte eine Granate in Höhe meines Gesichts. Seither leide ich unter chronischem Tinnitus.“
Mit Blick auf den Kommunikationsbedarf sind nicht alle Lärmschutzlösungen gleich effektiv.
Allen Mitarbeitern die gleiche Art von persönlichem Gehörschutz zu geben, ist, als würde man Sicherheitsschuhe in nur einer Größe bereitstellen: Nur wenige Mitarbeiter wären zufrieden damit. Damit ein Gehörschutz von Ihren Mitarbeitern akzeptiert und getragen werden kann, muss er für ihre spezifischen Bedürfnisse geeignet sein.
Persönliche Gehörschützer mit einer zu hohen Dämmung bieten zwar einen sicheren Schutz des Gehörs vor Lärm, halten jedoch auch Geräusche ab, die für die Sicherheit des Mitarbeiters entscheidend sind, wie Feueralarme, in der Nähe laufende Motoren und Maschinen, an denen er gerade arbeitet.
Beispiel: ein Mitarbeiter in einem Logistiklager arbeitet in einer Umgebung mit einem durchschnittlichen Umgebungsschallpegel von 90 dB(A) und ist mit einem Kapselgehörschutz mit einer Schalldämmung von 30 dB (A) ausgerüstet. Aufgrund der theoretischen Schalldämmung seines Gehörschützers beträgt der Umgebungsschallpegel bei ihm 60 dB(A): die Geräuschdämmung ist zu hoch.
Es ist daher unbedingt erforderlich, die Schallpegel zu ermitteln, denen Ihre Mitarbeiter ausgesetzt sind, um den besten Gehörschutz zu bestimmen.
Obwohl es theoretisch Lösungen für die Kombination verschiedener Elemente der Persönlichen Schutzausrüstung gibt, kann es in der Praxis problematisch sein, Kapselgehörschützer und andere PSA gleichzeitig zu tragen (Kapselgehörschützer + Schutzbrille, Helm + Kapselgehörschutz + Maske usw.).
In jedem Fall stellt sich die Frage des Tragekomforts bei längerem Gebrauch und den daraus entstehenden Folgen für die Akzeptanz und die Verwendung durch die Mitarbeiter.
Für den gelegentlichen Gebrauch oder unter extremen Bedingungen, bei denen eine Kommunikation nicht notwendig ist, kann der Kapselgehörschützer eine praktikable Lösung sein.
Kapselgehörschutz oder Ohrstöpsel? Aufgrund ihrer einfachen Verwendung sollten Sie den Kapselgehörschützern gegen über Einwegohrstöpseln den Vorzug geben.
Für den täglichen Gebrauch oder wenn Ihre Mitarbeiter während des Tragens kommunizieren müssen, sollten Sie sich für eine andere Art des individuellen Gehörschutzes entscheiden.
Es gibt zahlreiche Lösungen, um Ihre Mitarbeiter wirksam gegen Lärmschwerhörigkeit zu schützen. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Optionen in unserem Whitepaper, das Sie hier kostenlos herunterladen können. Bekämpfen Sie die Gefahr berufsbedingter Taubheit in Ihrem Unternehmen!
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